Domaine de la Rectorie, Thierry & Jean-Emmanuel Parcé
Ein malerische Küstenstädchen
Wunderschön am Meer gelegen, in den ins Mittelmeer mündenden Ausläufern der Pyrenäen, befindet sich Banyuls-sur-mer, ein malerisches Küstenstädchen, bekannt für seine eleganten Likörweine. Seit 1904 sind einige steile Parzellen in Banyuls-sur-mer im Familienbesitz der Parcés. Die Urgrossmutter Thérèse lieferte die Trauben an die örtliche Genossenschaft ab, wie das halt so üblich war. Auch Grossvater Léon hatte mit Weinbau nicht viel am Hut. Sein Geschäft waren Telefonkabel nach Übersee. Banyuls war für ihn nur in den Sommerferien ein Thema. Dann kam Marc Parcé, der unter gleichem Namen 1976 als Selbstkelterer begann. Im Jahr 1981 kam Bruder Thierry Parcé nach Banyuls zurück, um einen kranken Mitarbeiter zu ersetzen.
Zwei Brüder starten ein Projekt
Doch das Weingut war anfangs zu klein, um zwei Familien zu ernähren. So begann Thierry auf einem benachbarten Weingut zu arbeiten und erlernte in drei Jahren den Beruf des Winzers. Diese Erfahrung half ihnen, die eigene Domaine wohlüberlegt aufzubauen und 1984 mit einem Plan ins neue Projekt zu starten. Die Brüder bauten ihren Keller in der Nähe der Rectoire, einer romanischen Kapelle, die dem Urgrossvater so gut gefiel und nannten die Domaine fortan Domaine de la Rectorie. Später stieg auch Thierrys Sohn Jean-Emmanuel Parcé ins Familienunternehmen ein.
Optimum an Terroir
Die Parcés kauften Land dazu, so dass sie zu Hochzeiten rund 30 ha Rebland, verteilt auf über dreissig Parzellen, bewirtschafteten. Die vorherrschende Weissweinsorte ist Grenache blanc, für Rotweine und Banyuls typische Likörweine ist Grenache noir vertreten. Die Stockdichte liegt zwischen 6000 und 8000 Stöcke pro Hektar. Etwas Syrah und Mourvèdre werden zu trockenen Rotweinen unter der AOC Collioure verarbeitet. Je nach Lage, Ausrichtung, Meeresnähe oder Bodenbeschaffenheit war es immer das Ziel der Parcés, ein Optimum an Terroir zu zeigen.
Die französische Bürokratie…
Die Gesamtproduktion der Domaine beläuft sich auf etwa 80’000 Flaschen. Dies entspricht einem sehr geringen Ertrag von 20-25 hl/ha. 15% der Produktion entfallen auf die verstärkten Süssweine aus Banyuls. Alle Weine sind ungeschönt und unfiltriert. Seit 1981 werden die Parzellen mit Pferden bearbeitet. Sie versuchen, die historischen Steillagen mit einer möglichst biologischen und naturnahen Arbeitsweise für die Zukunft zu erhalten. Eine Umstellung auf Bio ist geplant, die zerstückelten Parzellen und die französische Bürokratie erschweren allerdings das Vorhaben.
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