La Jasse Castel, Pascale Rivière

Frankreich, Languedoc, Saint-Jean-de-Fos

Autorin der Weinbibel

Pascale Rivière hat sich 1997 sofort in die Rebstöcke am höchsten Punkt der Causse de Montpeyroux auf einer Höhe von 400 m ü.M. verliebt. Als ehemalige Wein-Journalistin und Autorin der Weinbibel des Languedoc-Roussillon stürzte sich Pascale schliesslich ins Abenteuer und machte sich selbstständig. Seit dem 17. Jahrhundert wurden auf diesem Plateau mit rauem, heissem Klima, wo sonst nur zähe Schafe weiden, Reben angepflanzt. Von der kleinen Steinruine la Jasse aus eröffnet sich ein Blick über das gesamte Hérault bis ins ferne Montpellier.

 

Die Terrassen von Larzac

Die Domaine umfasst rund 12 ha, verteilt auf verschiedene Lagen im Larzac mit ton- und kalkhaltigen Böden sowie Vulkangesteinen aus dem Zentralmassiv. Darauf finden sich uralte, über hundertjährige Cinsault-Reben in der Nähe des Dörfchens Arboras. Zudem gibt es Carignan, Syrah und Grenache sowie junge, neugepflanzte Rebstöcke, darunter typische Weissweinsorten des Midi wie Grenache Blanc, Roussanne und Carignan Blanc. Seit 2008 arbeitet Pascale Rivière biologisch. Dank Sommergewittern füllen sich im Larzac in normalen Jahren die unterirdischen Wasserspeicher gut auf und versorgen die Rebstöcke ganzjährig mit Wasser. Durch den Klimawandel haben heisse und fast wasserlose Jahre extrem zugenommen und die Reben leiden zunehmend unter Stress.

 

«Les Vinifilles»

Mit «les Vinifilles» hat Pascale ein Projekt lanciert, das die ambitioniertesten Winzerinnen des Languedoc vereint und ihnen in der immer noch männerdominierten Weinwelt eine lautere Stimme verleiht. Ganz unter Frauen werden sowohl Erfahrungen und Know-How ausgetauscht sowie an Messen gemeinsam Weine gezeigt. Nebst Pascale sind auch die Cavino-Winzerinnen Hildegard Horat, Isabelle Champart und Florence Guy bei den Vinifilles engagiert. Neben der Passion für Wein ist Pascale eine vernarrte Tierliebhaberin. Bei ihr finden alle noch so verhudleten Hundelis, Katzen und Hühner ein Zuhause. Bei einem Besuch auf der Domaine waren wir auf alle Fälle nie allein.

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Drei Fragen an Pascale Rivière

Wie beschreibst du deinen Weinstil im Terrasses du Larzac?

Ich habe mich entschieden, drei sehr unterschiedliche Rotweine aus den Terrasses du Larzac zu keltern. Ich liebe es, Weine zu assemblieren. Das trifft sich gut, denn in der Appellation sind Assemblages vorgeschrieben! Aus meinen Trauben entstehen:

La Jasse, überwiegend Syrah, gewachsen auf tonhaltigem Boden mit sehr kalkigem Unterboden, ergibt einen tiefgründigen, vollen Syrah mit rauchigen Aromen von Tabak und Röstaromen vom zweijährigen Barrique-Ausbau. Ich ergänze den Syrah mit etwas Grenache und Cinsault, die den Wein zugänglicher machen.

Les Combariolles, vorwiegend Grenache, auf sehr steinigem Boden gewachsen, ist eine leckere und offene Cuvée, die überwiegend im Tank ausgebaut wird, um fruchtig zu bleiben. Aromen von Schokolade und Gewürzen, abgerundet mit Syrah und ein wenig Carignan sind charakteristisch.

Bleu Velours wird aus altem Grenache, jungem Syrah und Counoise von Weinbergen auf dem Causse de Montpeyroux gekeltert. Die hochgelegenen Reben ergeben einen frischen Wein mit einem balsamischen Abgang und etwas Minze und Aromen von Garrigue. Die Counoise trägt zur Eleganz im Wein bei.

 

Was hat es mit den Vinifilles auf sich?

Ich habe diese Vereinigung von Winzerinnen aus dem Languedoc Roussillon im Jahr 2009 gegründet. Das Ziel ist es, dass sich Winzerinnen in diesem früher sehr männlichen Beruf weniger alleine fühlen, denn die Stimmen der Frauen waren oft nicht zu hören. Wir helfen uns gegenseitig, kommunizieren und machen auf unseren Beruf als Winzerin aufmerksam, organisieren Events, Weindegustationen und vieles mehr.

 

Wie bist du Winzerin geworden?

Der Beruf als Journalistin hat mir die Augen für die Welt des Weins geöffnet und mich mit Persönlichkeiten zusammengebracht, die mir Lust gemacht haben, sie nicht mehr zu verlassen. Bevor ich den Beruf der Winzerin ergriff, schrieb ich mit meinem damaligen Lebensgefährten ein Buch über das Weinmachen in meiner Region, das sich gerade im Wandel befand. Ich habe viele motivierte, abenteuerlustige und leidenschaftliche Winzer kennengelernt. Sie waren es, die mir die Frechheit und den Mut gaben, diesen wunderbaren Beruf zu ergreifen.