Divem, Gil Morrot
Die Mikrodomaine eines Perfektionisten
Hinter dem Mikroweingut DIVEM steht Gil Morrot aus Montpeyroux, der lange auf einer Rebfläche von 4.5 ha gerade mal 3000 Flaschen Wein produzierte. Der Name DIVEM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben seiner fünf Kinder zusammen. Der Buchstabe M, seine Tochter Melisande, ist seit 2024 ins Business eingestiegen mit der Absicht, das Weingut eines Tages zu übernehmen. Gil erweiterte davor seine Domaine auf 7 ha, was ihn ab dem Jahrgang 2022 von der AOC Montpeyroux deklassierte, da die neuen Flächen nicht in der AOC liegen. Doch das macht dem Perfektionisten nichts aus, denn der Wein ist auch ohne AOC verdammt gut.
Gelernt von den Profis
Angefangen hat alles bei seinem damaligen Freund Marc Benin auf Domaine de Ravanès. Dort kelterte Gil seinen ersten Wein und lernte das Handwerk von den beiden Profis Marc und dessen Vater François Guy (✝︎︎2024). Mit seinem Debut-Wein DIVEM 2000 erhielt er sogleich eine Auszeichnung für den zweitbesten «vin de garage» des Midi. Vin de garage könnte es nicht besser treffen, denn der Keller ist winzig und liegt tatsächlich in der Garage seines kleinen Häuschens mitten im Winzerdorf Montpeyroux. Zum Glück hat es unterirdisch noch ein Versteck aus den Kriegszeiten, wo er seinen Süsswein CocoPiche lagern kann.
Das Ziel: ein Wein, dafür perfekt
Divem ist das Resultat konsequenter Erntebeschränkung und Qualitätsoptimierung nach biologischen Kriterien. Divem steckt voller Leidenschaft, Lust und Lebensfreude, ein vin de plaisir soll es sein. Aus den jungen Reben kelterte Gil lange den Wein «les initiales de DIVEM», aus den Merlotstöcken kreierte er Carpe DIVEM. Letzteres ist eine Cuvée aus drei verschiedenen Jahrgängen, die Jahrgangsschwankungen ausgleichen sollen. Eine wahre Geschmacksbombe. Doch Gils Ziel war es immer, nur einen einzigen Wein zu kreieren, der dafür perfekt ist. Somit ist Gil wohl der einzige Winzer an der Bioweinmesse Millesime Bio in Montpellier, der genau einen Wein – und den noch aus der Magnum – präsentiert.
Forscher mit Lebenslust
Gil Morrot arbeitete bis zu seiner Pensionierung primär als Forscher an der Uni Montpellier beim Agroforschungsinstitut INRA. Gemeinsam mit Frédéric Brochet von Ampelidae hat er in diversen Versuchen den Beweis erbracht, dass unsere sensorischen Rezeptoren, unsere Geschmacks- und Geruchssinne absolut unzuverlässig sind. Sie fanden insbesondere heraus, dass die Farbe des Weins einen enormen Einfluss auf unser Geschmacksempfinden hat und liessen in ihren Versuchen selbst Koryphäen von Weinschnüfflern blass aussehen: Blinddegustationen hatten so jeglichen Wert verloren. Bei der Bestimmung von Aromen spielen andere Faktoren eine weitaus grössere Rolle. Dazu gehört Wissen, die Erinnerung, aber auch der Kontext, das Drumherum und die Ambiance. Da stimmen wir dir vollkommen zu, Gil! Danke, dass du uns mit deinem Wein eine pure Lebenslust bietest.
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